Donnerstag, 25. Februar 2010

Californien Reisebericht Teil 2

6.8.08

sodele, viel ist passiert und ich bin mit dem Schreiben ja mächtig hinterher. Doch bevors losgeht noch ein philosophischer Gedanke. Einfach weil ich so viele neue, unbekannte, schöne und auch anstrengende Erfahrungen gemacht habe.

Da gibt es also so nen ersten Impuls (zumindest ist der bei mir ziemlich ausgeprägt) und es hat sich gezeigt, dass ich denselben in Amerika besser in manchen Situationen abschalten sollte. Das kann natürlich mit der Mentalität zu tun haben oder auch einfach damit, dass ein Schwabe im besonderen Alter in USA hat doch a bissle sonderlich sein kann - aber trotzdem lernfähig!

Ein Motto nehm ich sicher mit nach Hause: stay cool, be easy.

Den anderen Gedanken muss ich noch etwas beobachten und in den unterschiedlichen Situationen nochmal prüfen: Ist alles nur ne Kopfsache. OK, aber nun zur Reise - Teil 2

Also wo war ich zuletzt? Muss mal im Script nachgucken (ist ja mitlerweile schon ein paar Tage - und etliche Meilen her..) Ach ja, ich wache auf dem Parkplatz eines Supermarktes auf - durch Regentropfen geweckt - nach einer 27 stündigen Anreise und einer Nacht die man besser mit Narkose als mit Schlaf bezeichnen sollte. OK, wir sind ja schon so weit, dass es nur besser werden kann. Hey man, was machst Du Dir denn da für nen Kopf? Weisst Du was die Reise kostet? Die MUSS doch gooortschess sein oder? Schalt mal Dein Hirn ein!

Da ist sie also - die Philosophie (hoffentlich schreibt man das auch so, weil die Dame muss ich doch noch öfter bemühen) ALLES NUR NE KOPFSACHE!

OK, dann also los Du olle Birne was hast Du für Ideen um nicht gleich in Melancholie zu verfallen? Komm, mach mal nen Vorschlag. Irgendwie sollte sich ja die laaaange Ausbildung endlich mal bezahlt machen. Hmm - denken - in Californien - bei Regen - iss nicht wirklich einfach, aber eben Kopfsache.

Nochmal von Anfang: gerade aufgewacht auf nem Parkplatz und es regnet (ich weiss, das ist nix neues) also die erlernten Rituale fallen erstmal ins Wasser (DEN Kalauer hätt' man auch weglassen können) - sowas wie waschen, stylen, Kaffee kochen und "Restroom" (für manche Sachen sind die Amis ja recht vornehm) ist erstmal nix. "Grosshirn an Magen - ESSEN". OK also wenn man nix hat sollte man was kaufen - oder? Das Einkaufsparadies liegt ja vor meiner Nase. Tja zu Hause gibts ja immer so nen Zettel für die Einkäufe - das ist einfach. Aber ich bin ja schon gross und zeig denen mal wie das geht.

Uff da hab ich den Einkaufswagen schon ziemlich gefüllt, aber wozu sind Chips und Budwiser am Frühstück zu brauchen? Also Kaffee muss her. Pustekuchen - haben die hier nur in 5 Kilo-Dosen, kann doch nicht angehen? Nee, und übrigens zu teuer. - Ne reine Kopfentscheidung. Basta.

Also wozu hab ich im reiferen Alter noch lernen müssen, dass es überall so'n " nice little Restaurants with a big yellow sign" gibt? Yeppp, und die haben sowas von nem Kaffee.. "stop SIR you speak tooo fast for me" (ich dachte früher mal ich könnte einigermassen Englisch?? sollten die albernen Lehrer am Ende doch recht behalten?)

Yes, just Coffee, No, no taste, Yes Midsize, No no cream, Yes hot please, Yes I will take it here (was soll ich denn sonst mit nem Kaffee tun) OH YES, A BROWNIE - Thanks (endlich mal was das man schon kennt - Danke Esther)

So, aber nun ON THE ROAD!! Dazu sind wir ja schliesslich hier. Wie gut dass Malcolm meinte das erste offizielle Date erst am zweiten Tag zu machen.

OK, aber im Regen? KOPFSACHE, oder wozu haben wir denn Wetterkunde studiert? Also ich bin am Pazifik, es ist früher Morgen, die Sonne wirds dann schon richten. Am besten Richtung Süden (Süden ist immer gut).

Also rauf auf den berühmten Highway Nr 1 (hab aber noch nirgens Bilder des Highway mit Regen gesehen). Und jetzt passierts: Wie aus dem Nichts taucht am Himmel so ne bekannte Färbung auf: Blau.... es wird doch nicht...




Ich sags ja, Kopfsache, ist doch logisch- oder?

Und das muss man den Amis lassen. Mit Gegend kennen die sich aus. Was die da hingelegt haben, Alle Achtung.



Ausserdem ist es mitlerweile trocken und ich denke die Heizung im Auto könnt ich langsam auch abschalten. Die Richtung heisst also Highway 1 Richtung Santa Cruz. "I am a loooo oooonsome Rider" da kommt doch Stimmung auf.



potz Blitz, jetzt weiss ich was die immer damit meinen, das Land sei so riiiesig. Nach Süden fahren ist ja ganz schön, aber mein Date ist von hier aus gesehen im Norden. Da sollte ich mich nicht zu weit treiben lassen und irgendwie die Kurve bekommen. OK aber den Highway mach ich noch... - det krische mr späääder -

Also zurück von Santa Cruz über die Nebenstrecke an Felton vorbei in die Berge.



Hier ist übrigens der Bully... es geht bergauf - auf- auf... ganz schön hoch. Auch die Bäume sind hoch



und dann bin ich im We-he-he-sten?



Castle Rock könnte auch irgenwo in der Schweiz sein:





und dann gehts nach Saratoga (einfach nur nach Gefühl - der Kopf hat Pause)



tja und dann ist auch schon wieder ein Tag rum und der Autor ganz schön geschafft und zieht sich zum Schlafen zurück:




Ein sehr hübsches und ruhiges Plätzchen an nem kleinen Bach. Der Kopf sagt wieder dass das Rauschen nicht beim Schlafen stört und
beruhigt damit die Seele . und er hat recht...

Erst spät am nächsten Morgen wieder auf den Beinen und im schnuckelichen kleinen Kaffe nen Capuccino mit Schokobrioche zu sich genommen (hab ich schonmal gesagt dass die Globalisierung durchaus auch was Positives haben kann?)

...noch ein paar Ooohms, und dann gehts echt zur Sache.

Highway 101 Richtung Norden... Richtung Stadt...raus aus dem Country.



rein in die Stadt




Das Date läuft prima und wir verabreden uns bis in einer Woche in Oakland beim Gathering...

Dann gehts in die Stadt und ich bin echt "von den Socken" Die Bilder von San Francisco kennt ja jeder und so muss die liebe Isi nicht alle mühsam runterladen. Aber Eines muss ich schon loswerden. Da müsst Ihr schon noch mit "Rübber" - ibber die Briggg...








Die folgende Übernachtung ist eher unspektakulär (sagt der Kopf, der Bauch meint eher "die spinnen, die Amis") auf einem laut Prospekt ruhig gelegenen und mit allem Komfort ausgestatteten RV Ground. Kann ja sein dass die für ihre 15 m Motorhomes unbedingt einen "Drive Throu" brauchen, aber wir würden beim Anblick eines solchen Platzes eher an einen asphaltierten Parkplatz bei Ikea denken. Ist eben Kopfsache...hat ja allen Komfort...

Die Reise geht nun nach Norden. Ziel ist das Paradies (in zweifacher Hinsicht, weil da einer der grossen Händler für Perlenwerkzeuge und Glas sitzt, und weil es tatsächlich in Paradise ist) Brian, der Chef von Sundance soll ein sehr lieber Mensch sein, und dass er mit mir noch viel Geduld braucht wird sich später noch erweisen. Ob er die auch aufbringt, und warum er sie überhaupt braucht bekommen wir aber später. Für heute solls das mal wieder sein und "have a nice day" oder getreu dem Motto "Alles nur ne Kopfsache".

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